Doris: Die Idee entstand im Rahmen eines OKR (Objectives and Key Results). Das ist eine Management-Methode bei der gemeinsame Ziele definiert und deren Ergebnisse verfolgt werden. Wir wenden dieses Framework terzialweise an, und in diesem Terzial ging es um die Zufriedenheit der Mitarbeitenden. Wir hatten bereits vorher ein gutes Gefühl, doch das reichte uns nicht, außerdem wollten wir wissen, wo wir im Vergleich zu anderen Unternehmen stehen.
Stefan: Da unsere Muttergesellschaft Comline bereits mehrfach als GPtW ausgezeichnet wurde, konnten wir uns mit den Kolleg:innen dort austauschen und viel von einander lernen - vor allem im Bezug auf Mitarbeiterzufriedenheit, Krankenstand und Fluktuationsquote. Wir erfassen seit einigen Jahren kontinuierlich und anonym die Mitarbeiterzufriedenheit und dadurch hatten wir natürlich die berechtigte Hoffnung, gut abzuschneiden. Doch wir konnten die Ergebnisse bis dahin nicht mit anderen Unternehmen aus der gleichen Branche oder mit der gleichen Größe vergleichen. Die Teilnahme an einem externen, standardisierten Wettbewerb, wie GPtW, macht dies jedoch möglich.
Doris: Diese Zertifizierung baut auf zwei Säulen auf: Einmal eine Mitarbeiterumfrage, die auf einem großen Fragekatalog basiert. Dieser stimmte teilweise mit dem überein, was wir in unseren anonymen Umfragen bereits abgefragt haben, doch speziell die Auswertung war deutlich komplexer. Fällt die Mitarbeiterumfrage positiv aus, kommt die nächste Säule, das Kultur-Audit, zu trage. In diesem werden vor allem fünf Aspekte betrachtet: Innovationskultur, Kultur und Werte, Kernqualität des Arbeitsgebers, maximale Potenzialentfaltung und die strategische Führung.
Stefan: Um möglichst umfangreiche und diverse Perspektiven auf diese fünf Aspekte zu erhalten, haben wir für jedes Thema kleinere Teams mit eignen Topic Ownern ins Leben gerufen. Die Teilnehmer dieser Teams waren bunt gemischt, zum Beispiel Architekten, Product Owner und Recruiterinnen. Die Ergebnisse dieser Themen-Gruppen haben wir dann an GPtW übermittelt.
Doris: Wir haben eigentlich nichts speziell für GPtW gemacht, sondern wir haben uns so dargestellt, wie wir sind. Und das ist ja Sinn und Zweck – also nicht für die Auszeichnung rausputzen und danach wieder in Jogginghosen rumhängen.
Stefan: 80% der Mitarbeitenden der conplement AG haben an dem Mitarbeiterumfrage teilgenommen. Das ist für GPtW ein überdurchschnittlich hoher Wert, der dadurch viel Aussagekraft mit sich bringt. Überwältigende 97% der Teilnehmenden stimmten dieser These zu: „Alles in allem kann ich sagen, dass die conplement AG ein sehr guter Arbeitgeber ist.“ Das war ein Quality Gate für das Kultur Audit, dieser überragende Wert hat den Grundstein für die Auszeichnung gelegt.
Stefan: Man sollte zuerst intern eruieren, wo man steht. Es ist ratsam sich selbst kontinuierlich ein Bild von der Mitarbeiterzufriedenheit zu verschaffen, bevor man ins kalte Wasser springt. Das hatten wir durch unser Umfange-Tool vorher bereits im Blick.
Doris: Für Unternehmen, die noch keinen Überblick haben und mehr Beratung durch GPtW benötigen, gibt es ein Angebot an Consulting-Bausteinen, das sie im Rahmen der Zertifizierung nutzen können. Das Kultur-Audit kann zum Beispiel auch extern durch GPtW durchgeführt werden, wenn man es nicht selbst durchführen kann.
Stefan: Ein Great Place to Work zu sein bedeutet nicht, alles für eine Auszeichnung zu tun und danach die Füße hoch zu legen. Und das haben wir auch nicht gemacht, sondern wir haben zusammengetragen, was bereits da war. Ich bin seit 12 Jahren bei der conplement AG, und bereits damals wurde uns der Top Job Award verliehen. Wir achten sehr darauf, welche Mitarbeitenden wir einstellen. Deswegen ist unser erstes Vorstellungsgespräch auch fast ausschließlich auf den Menschen ausgerichtet, und weniger auf fachliche Themen. Die Aufgabe von Doris und mir ist es, dieses Positive zu bewahren.
Doris: Wir haben nicht teilgenommen, um uns einen Preis ins Regal stellen zu können. Wir tun das für uns und dafür, dass die Menschen weiterhin gerne bei uns arbeiten. Schließlich ist Arbeit ein großer Teil unseres Lebens und wir sollten unsere Zeit mit Dingen verbringen, die uns Spaß machen und Erfüllung bringen.
Hier gibt es mehr Infos über unsere Kultur bei der conplement.
Hier geht es ausführlich um die Arbeit vom Employee Experience Team bei conplement.
Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde im Interviewtext die männliche Form gewählt. Jegliche Angaben beziehen sich auf alle Geschlechter.