Die Arbeitswelt ist– angeschoben durch die Corona-Pandemie – gerade in einem enormen Wandel. Auch triste Großraumbüros und 40-Stunden-Anwesenheitspflicht gehören zum Glück bei etlichen Firmen mittlerweile der Vergangenheit an.
Auch bei uns gibt es einige Neuerungen. In unserem Nürnberger Office gibt es seit einiger Zeit sogenannte Flex Desks – also Arbeitsplätze, die sich mehrere Mitarbeiter teilen. Im Interview mit unseren Employee Experience Designern Doris und Stefan erfahrt ihr unter anderem, wie die cp darauf gekommen ist und was das Konzept ausmacht.
Stefan: Flex Desks sind Arbeitsplätze, die von mehreren Mitarbeitern genutzt werden können. Das ist erstmal nichts Neues und war früher auch unter Schlagwörtern, wie „Office 2.0“ bekannt. Das war noch zu Vor-Corona-Zeiten, zu denen die Büros noch voll waren und die Unternehmen einfach Platz sparen wollten. Bei uns gibt es aktuell einfach viele Leute, die überwiegend zuhause arbeiten. Da macht es keinen Sinn mehr, für jeden einen eigenen Platz im Büro vorzuhalten.
Doris: Die Idee ist tatsächlich in der Diskussion entstanden. Das basiert auch auf Konzepten von anderen, die sich einen Kopf darum gemacht haben, wie die Arbeitswelt nach Corona sein wird. Da waren auch Flex Desks ein Thema. Ganz interessant fand ich in diesem Zusammenhang auch die Metapher von Siedlern und den Wanderern. Die Siedler brauchen einen festen Arbeitsplatz und die Wanderer nutzen je nach Situation, das was da ist. Denn Menschen sind und arbeiten einfach unterschiedlich. Aus diesen vielen Informationen und Konzepten haben wir für die cp dann unser eigenes Modell entwickeln.
Was sind die Besonderheiten an dem Konzept
Doris: Die cp ermöglicht den Kollegen dadurch auf jeden Fall ein hohes Maß an Flexibilität. Ein weiterer Punkt ist, dass man nicht mehr an einen Arbeitsplatz gebunden ist, sondern auch unterschiedliche Settings möglich sind. Man kann sich also auch mal mit Leuten zusammensetzen, mit denen man sonst wenige Berührungspunkte hat und bekommt dadurch nochmal ganz andere Impulse.
Stefan: Da stimme ich Doris zu. Ich find die Flex Räume allerdings noch viel spannender als die einzelnen Flex Desks an sich. Als wir das Thema angegangen sind und auf der Suche nach Flex Räumen bei der conplement AG waren, hatten wir überlegt einen der großen Räume zu nehmen. Da kam dann aus dem Kollegium auch die Frage, ob wir jetzt wieder in die Zeit der Großraumbüros zurückkehren wollen. Da kann ich klar sagen: Nein, das wollen wir auf gar keinen Fall. Aber wir sind der Meinung, dass man unterschiedliche Arbeitssettings braucht. Also zum Beispiel einen Arbeitsplatz, an dem man wirklich konzentriert arbeiten kann, aber dann auch ein Setting, in dem man mit vielen anderen Menschen zusammensitzt. Gerade auch um diesem „Decke-auf-den-Kopf-fallen“ im Home-Office vorzubeugen.
Wie wird das Konzept von den Kollegen angenommen?
Doris: Es ist ganz unterschiedlich. Es gibt immer wieder Tage, an denen ist im großen Flex Raum mehr los ist und an anderen Tagen sind kaum Leute da. Der kleinere der beiden Flex Räume ist allerdings immer sehr gut genutzt. Anfangs waren die Kollegen ein bisschen zögerlich, aber wir merken, dass das Interesse wächst. Die positiven Erfahrungen werden sich aber rumsprechen, da bin ich mir sicher. Auch Leute die aktuell noch einen festen Arbeitsplatz haben, sind eingeladen das Konzept einfach mal auszuprobieren und sich mit Kollegen in einen unserer Flex Räume zu setzen.
Stefan: Die Flex Desks sind außerdem aktuell etwas besser ausgestattet als die normalen Arbeitsplätze. Das motiviert die Kollegen zusätzlich, auch mal im Büro vorbeizuschauen und das Konzept auszuprobieren.
Was ist für die Zukunft geplant?
Doris: Wir arbeiten weiter daran, unterschiedliche Angebote für unterschiedliche Bedürfnisse zu schaffen. Neben Orten, die die Kommunikation und das Miteinander fördern, wollen wir in Zukunft auch einige Ruhezonen schaffen.
Stefan: Wir haben außerdem noch einen Raum zur freien Gestaltung ausgeschrieben. Die Idee ist, dass ein Team aus interessierten Kollegen den Raum so gestaltet, wie sie sich ihre ideale Arbeitswelt vorstellen. Das kann zum Beispiel eine Art Café mit Bistrotischen sein oder ein Raum mit einer Couch, wo die cpler dann bequem mit dem Laptop auf dem Schoß arbeiten können. Das Budget dafür wird von der cp gestellt – solange niemand Marmorboden und goldene Schreibtische will.
Doris: Was für uns auch wichtig ist: Wir wollen auf dem Weg immer weiter lernen. Es wird kein fertiges Konzept geben, welches wir dann so umsetzen und das für die nächsten 50 Jahre so bleibt. Es ist alles beständig im Fluss.
Hinweis: Aus Gründen der besseren Lesbarkeit wurde im Interviewtext die männliche Form gewählt. Jegliche Angaben beziehen sich auf alle Geschlechter.